Bischof Burkhard schenkte dem Kloster
St. Alban im Jahre 1103 die Kirche in Lörrach.
Seit
dieser Zeit versahen die Benediktiner aus Basel den Pfarrdienst in
Lörrach.
1523 bekannte sich Basel zur evangelischen Lehre, doch
erst am 21.Januar 1556 hielt der Basler Professor Hulderich Coccius in
Lörrach die erste evangelische Predigt. Ein halbes Jahr später wurde
Pfarrer Paul Strasser aus dem Kanton Bern eingeführt. Der erste Pfarrer
der evangelischen Gemeinde war ein Schweizer und es muss ihm in Lörrach
gefallen haben, denn 13 Jahre hatte er diese Stelle inne.
Während des 30 jährigen Krieges hatte auch Lörrach schwer zu leiden. Die
Wasserburg, die Kirche und fast alle Zehntgebäude wurden zerstört. Nur
der 1517 erbaute Kirchturm und die Zehnttrotte (jetziges Gemeindehaus)
blieben übrig. In dieser Zeit musste die Lörracher Gemeinde zeitweise
von Basel aus versorgt werden. Doch im 18. Jahrhundert ging es dann
wieder aufwärts. In dieser Zeit wurden die jetzt noch bestehenden
Gebäude rings um den Burghof gebaut, denn Lörrach sollte nach dem Willen
des Markgrafen Karl – Friedrich Verwaltungszentrum werden.
Am
24.8.1756 wurde das in Vergessenheit geratene Stadtrecht erneuert und
Pfarrer Johan Leonhard Walz hielt den Festgottesdienst mit dem Thema:
„Durch den Segen der Frommen wird eine Stadt erhoben“.1767 berief ihn
Markgraf Karl – Friedrich zum Oberhofprediger nach Karlsruhe. Walz stand
beim Markgrafen Karl Friedrich in hohem Ansehen.
Auch Johann
Peter Hebel holte der Markgraf nach Karlsruhe, der 8 Jahre als
Präzeptoriatsvikar in der Gemeinde tätig war. Pfarrer Lorenz Krey hatte
sich intensiv mit dem Neubau des Gotteshauses zu beschäftigen, welche
zwischen 1813 – 1817 stattfand und in dieser Zeit ein gewaltiger
Kraftakt darstellte. Während der Umbauphase wurden die Gottesdienste im
heutigen Hebelsaal des Museums abgehalten. Die Einweihung fand am 3.
August 1817 statt und ein ausführlicher Bericht von Pfarrer Krey
befindet sich in den Kirchenakten. Krey war 29 Jahre als Pfarrer an der
Stadtkirche tätig.
Auf 33 Jahre Dienst an der Stadtkirche kam
Pfarrer Wilhelm Höchstetter, der von 1874 – 1907 wirkte. Höchstetter war
damit Rekordhalter aller Pfarrer von 1556 bis zum heutigen Tage.
Höchstetter verdanken wir auch die erste Lörracher Chronik Auch Hans
Katz wurde nach Karlsruhe berufen, aber diesmal nicht vom Markgrafen,
sondern vom Badischen Bischof und zwar in den Oberkirchenrat. Katz hatte
sich zusammen mit Rechtsanwalt Vortisch währen der NS Zeit für Lörracher
Juden eingesetzt. Herbert Wettmann war immerhin auch 22 Jahre in Lörrach
tätig,. Er gründete in dieser Zeit das Evangelische Altenwerk und
beschaffte sich von der Stadt das Vorkaufsrecht für die Alte Feuerwache.
Theo Odenwald war nach seiner Zeit an der Stadtkirche als
Kirchenrat in Karlsruhe tätig und war zuständig für die Kirchenreform
innerhalb der Badischen Landeskirche. In der Sakristei führt eine Treppe
hinauf zur Kanzel. An der Wand hängen Bilder von 16 Pfarrern der
Stadtkirche. Das Foto von Martin Abraham fehlt noch. Nach 44 Pfarrherren
kommt nun eine Pfarrerin namens Gudrun Marvais. Was für ein Ereignis!